Was ist Kunsttherapie?

Die Kunsttherapie bietet den Kindern und Jugendlichen im SPZ Landshut einen geschützten und freien Raum, in dem innerhalb einer therapeutischen Beziehung mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken die schöpferische Phantasie, Kreativität und eigene Ideen angeregt, entwickelt und gestaltet werden können.
Kunsttherapie richtet ihre Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Ressourcen und gesunden Anteile im Menschen und setzen an dem tiefen Grundbedürfnis eines Jeden an, sich auszudrücken und mit sich selbst und anderen in Kontakt zu treten.
Primär steht nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern der gestalterische Prozess, in welchem bewusste oder unbewusste Gefühle und Bedürfnisse ihren Ausdruck finden können.

“Wenn Worte fehlen, sprechen Bilder.” (Dr. G. Schottenloher)

Kunsttherapie ist eine geeignete Methode, um einen Ausdruck zu finden für das, was noch nicht bzw. nicht mehr nicht in Worte gefasst werden kann.
Bilder und Symbole bieten auch dann eine Möglichkeit zur Kommunikation, wenn sich Sprache als schwieriges Medium erweist.

Simone BraitingerKunsttherapeutin, DGKT, Dipl. Bildende Künstlerin
Johanna Doll Kunsttherapeutin (M.A.) Dipl. Bildhauerin
Timea KoblerPsychologin (M.Sc.) Systemischer Coach

Welche Ziele werden mit der Kunsttherapie angestrebt?

Im gestalterischen Handeln, beim Malen, Formen, Bildhauern und im Spiel können stabilisierende, heilende oder entwicklungsfördernde Kräfte geweckt werden.
Neugierde, Experimentierfähigkeit, motorisches und handwerkliches Geschick, Wahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit und eine Erhöhung der Frustrationstoleranz finden im kreativen Spielraum ihre Förderung.

Der kunsttherapeutische Prozess bietet die Möglichkeit, auf nonverbale Weise in einer Art Proberaum Konflikte zu durchleben und diese zu lösen, sowie die Lösungen dann in den Alltag zu integrieren.
Sich auf schöpferische Weise ausdrücken zu können, ist schon allein ein entlastender und spannungslösender Vorgang.
Es kann Erleichterung schaffen und ermöglicht zugleich Distanz, wenn es z.B. um konfliktbehaftete, angstvolle oder traumatische Inhalte geht. Diffuse Gefühle, Ängste, Trauer, Wut, aber auch Freude und Spaß können mit künstlerischen Mitteln erlebt, sichtbar gemacht und benannt werden.

Die entstandenen Werke werden vom Kunsttherapeuten nicht bewertet oder interpretiert, was für den Therapieverlauf sehr wichtig ist und Vertrauen schafft. Vielmehr geht es darum das Kind / den Jugendlichen wertschätzend in seiner ganzen Persönlichkeit zu sehen und zu verstehen.
Über eine tragfähige therapeutische Beziehung wird in Einzel- oder Gruppenarbeit eine ressourcenorientierte Ich-Stärkung und ein Entwickeln von Integrations- und Beziehungsfähigkeit unterstützt.